Ein unscheinbares, bis dato wenig gepflegtes Beet am Wegesrand wird Ort für die
          Arbeit
          Sir Hans Sloane’s Plates. Die Intervention in die langgezogene Parkfläche
          hebt hervor, was dem Passanten in seiner einmal eingenommen Wahrnehmungsroutine nicht auffällt: Die vorhandene ruderale Pflanzengemeinschaft im Beet kann
          in nützliche und nichtnützliche Pflanzen unterschieden werden. Nützlich meint hier
          die Verwendung als Nahrung, Heilmittel oder Pflanzenpflegemittel.
          Darüber hinaus teilen einzelne Pflanzen über ihre Gattung wesentliche Merkmale
          mit Nahrungspflanzen: so zum Beispiel die Tollkirsche, die mit Kartoffel, Paprika
          und Aubergine zur Gattung der Nachtschattengewächse gehört.
          Auch in einem extensiv ‚gepflegten’ Park bleibt die Fläche Kulturfläche und damit
          Spiegel der Beziehung zur Natur, während letztere in den Intervallen zwischen
          den Eingriffen rasch die Erdoberfläche zu schließen sucht. Die Pflanzen in der
          Gemeinschaft halten über die hohe Anzahl Wurzeln und Schatten spendender Blätter das Regenwasser fest. Ohne jeden Eingriff würde im Laufe von 20 Jahren die
          Artenvielfalt einer geringeren fest etablierten Anzahl von Pflanzenarten weichen: in
          einem Laubwald mit seinen drei ‚Stockwerken’, ähnlich wie in dem auf die Arbeit
          folgenden Teil des Hans Jonas-Parks.
          Der künstlerische Eingriff ist hier ein behutsames Wieder-in-Kultur-nehmen, ein
          Selektieren, Stabilisieren und Ordnen des Vorhandenen. Die Marmorplatten in der
        Beetfläche laden den Passanten dazu ein, einen Perspektivwechsel (nach-) zu vollziehen.        
        - Tanja Goethe -
        
        ►Phase 1
          ►Phase 2.1
          ►Neue Nachbarschaften - Kunst für den Sonnenhausplatz
►Phase 3
          ►Von den Strömen der Stad
          
          ►Museum Abteiberg